31.01.22

Boxspringbett nicht gleich ein Boxspringbett ist. Alles rund um das Thema erfahren Sie hier.

So schläft's sich bequemer!

Hallo Möbel- und Deko-Begeisterte!

Bevor ich bei Interliving FREY angefangen habe zu arbeiten, hatte ich noch nicht so viel Ahnung und Fachwissen im Bereich Möbel und Einrichtung wie jetzt. Bei FREY habe ich mich mit vielen Themen auseinandergesetzt und wahnsinnig viel gelernt. Zum Beispiel wusste ich früher gar nicht, dass ein Boxspringbett nicht gleich ein Boxspringbett ist. Da steckt so viel mehr dahinter...

Boxspringbett ist nicht gleich Boxspringbett!

Haben Sie sich schon mal gefragt, warum die Preise für Boxspringbetten von Möbelhaus zu Möbelhaus so unterschiedlich sind? Bei den einen kostet ein Boxspringbett, das sich optisch nicht großartig von anderen Modellen unterscheidet, gern mal das doppelte oder dreifache. Dafür gibt es einen ganz einfachen Grund: Diese günstigen Betten werden zwar auch oft als "Boxspringbett" bezeichnet, haben aber eigentlich mit dem originalen Boxspringbett nicht viel gemein. Nachfolgend erkläre ich euch gern, was ein richtiges Boxspringbett tatsächlich ausmacht.

Boxspringbett: Der richtige Aufbau

Das Wichtigste bei einem Boxspringbett ist der Aufbau. Der besteht grundsätzlich aus drei Lagen: Der Unterbaubox, einer Matratze und dem Topper oben drauf. Diese drei Bestandteile gehören in ein Boxspringbett unabdingbar hinein. An diesem Aufbau erkennt ihr schon auf den ersten Blick, ob das vor euch stehende Bett auch tatsächlich zu den echten Boxspringbetten gehört. 

1. Lage: Die Unterbaubox

Die erste Lage eines Boxspringbettes nennt sich Unterbaubox. Diese gibt es in drei Varianten: Entweder feststehend, elektrisch oder mit einem Bettkasten. Eine feststehende Unterbaubox erklärt sich, denk ich, von allein. Es ist ein festes Gerüst, auf dem das restliche Bett aufbaut. Bei einer elektrischen Unterbaubox kann man das Kopf- sowie das Fußteil verstellen. Dazu gibt es entweder eine Funk- oder Kabelfernbedienung.
Die Unterbaubox, die wie ein Bettkasten konzipiert ist, bietet sowohl Vor- als auch (leider) Nachteil. Vorteil eines solchen Bettkastens ist natürlich der zusätzliche Stauraum, den man hier dazu gewinnt. Da kann man sehr schnell Bettzeug, Decken, Kissen und vieles mehr verstauen. Wir wissen natürlich alle, dass man von Stauraum-Möglichkeiten nie genug haben kann. Aber der Bettkasten bringt auch einen großen Nachteil mit sich: Man verliert dadurch einiges an Stabilität und Liegekomfort , da die unterste Lage durch einen hohlen Kasten ersetzt wird.
Denn wie ihr aus dem oberen Bild entnehmen könnt, gibt es bereits in der Unterbaubox die erste Lage von Federn. Darauf baut dann die Matratze mit ihren Federn auf. Ob man eine feststehende, elektrische oder eine Unterbaubox mit einem Kasten auswählt, ist jedermanns eigene Entscheidung. Wichtig ist, dass ihr euch beim Kauf bewusst seid, wo die Unterschiede liegen. 
Die erste Lage von Federn ist wie bereits erwähnt teilweise in der Unterbaubox verbaut. Dort sind Bonellfedern eingearbeitet. Bei den günstigeren Boxspringbetten sind die Bonellfederkerne auch in der Matratze verarbeitet. Das ist auch die Mindestanforderung an ein Bett, damit sich dieses überhaupt ein Boxspringbett nennen darf.

2. Lage: Die Matratze

Die Matratze ist natürlich die wichtigste Lage des Boxspringbetts. Denn sie ist federführend verantwortlich für unseren Liegekomfort. Aber was ist der Unterschied zwischen einer Bonellfederkern- und einer Taschenfederkernmatratze? Eine Bonellfederkern-Matratze ist im Gegensatz zu einer Taschenfederkern-Matratze flächenelastisch. Dafür sorgen die einzelnen Bonellfedern, die durch Drähte miteinander verbunden sind. Dadurch verteilt sich der Druck des Körpergewichts auf eine größere Fläche. Das Liegegefühl ist sehr weich und komfortabel. Die Bonellfedernkernmatratzen findet ihr auch oft in Hotels.
Die Taschenfederkern-Matratze dagegen sorgt eigentlich für ein punktelastisches Liegen. Das heißt, die Matratze reagiert dort auf euer Körpergewicht, wo es auch wirklich aufliegt. Ermöglicht wird dies durch die vielen Taschenfedern, die einzeln in kleine Taschen eingenäht sind. Das ist der Grund für die hohe Festigkeit dieser Matratzen. Sie verhindert auch zu tiefes Einsinken in die Matratze. Besonders angenehm ist eine solche Matratze für Menschen, die mit Rückenproblemen zu kämpfen haben. Standardmäßig sind in einer Taschenfederkern-Matratze um die 500 einzelne Federkerne verbaut.
Bei hochwertigen Matratzen sind bis zu 1.000 Stück drin. Die Taschen werden kleiner und feiner und werden öfter eingebaut als es normalerweise üblich ist. Es gibt noch die besonders hochwertigen und exklusiven Matratzen. Diese sind als 2-Schicht-Matratzen aufgebaut mit ca. 1.500 Federkernen (500 in der unteren Schicht und 1.000 Stück in der oberen Schicht). Der Liegekomfort auf solchen Matratzen ist einfach sagenhaft. 
Bei einem klassischen Boxspringbett ist es übrigens üblich, dass es nur eine Matratze gibt. Das ist euch bestimmt schon mal aufgefallen. Wobei es trotzdem möglich ist, für zwei verschiedene Härtegrade der Matratze zu sorgen. Männer ziehen etwas härtere Matratzen (H3) vor, während Damen doch lieber etwas weicher liegen (H2).
Bei der elektrischen Unterbaubox gibt es die zweigeteilte Matratze, damit sich jeder Partner seine Seite so einstellen kann, wie es für ihn/sie gerade am komfortabelsten ist. 

3. Lage: Der Topper

Der Topper ist die letzte Schicht eines Boxspringbettes. Es ist die dünne "Matratze" oben drauf. Diese ist in drei verschiedenen Materialien erhältlich.
Klassisch ist der Topper aus Kaltschaum. Er ist universell und atmungsaktiv. Dann gibt es noch eine Kombination aus Kalt- und Viskoseschaum. Dieser Topper ist druckentlastend und hat einen festen Liegekomfort. Somit ist diese Art von Topper besonders für Personen mit Rückenproblemen geeignet. Und dann gibt es noch die Geltex-Ausführung eines Toppers. Die ist etwas höher als der normale Topper und hat einen kühlenden Effekt.
Noch ein Tipp beim Bettlaken: Dieses wird nur über den Topper gezogen. Den restlichen Aufbau des Boxspringbettes darf man ruhig sehen, das macht ja den besonderen Charme aus. 
Beim Topper gibt es leider oft einen kleinen Nachteil. Er liegt ja nur lose auf der Matratze und verrutscht gerne mal beim unruhigen Schlaf. Hierfür gibt es nun ein neuartiges Konzept. Es wurden sehr hohe Matratzen konzipiert, bei denen der Topper bereits in die Matratze integriert ist. Hier habe ich euch noch ein Bild rausgesucht, das einen integrierten Topper zeigt.
Für die elektrischen Betten sind Topper in zwei Varianten erwerbbar. Entweder ihr legt euch zwei einzelne Topper zu, so könnt ihr problemlos sowohl das Kopf- als auch das Fußteil individuell einstellen. Oder ihr holt euch den sogenannten Split-Topper. Dieser ist beim Fußteil durchgehend und oben geteilt. So könnt ihr das Kopfteil nach euren persönlichen Bedürfnissen einstellen und die Füße bleiben immer unten bzw. gleich eingestellt. So habt ihr den Vorteil, dass der Topper nicht ganz so leicht verrutscht, wie er es bei zwei einzelnen Toppern öfters mal passiert. Da gibt es übrigens auch die passenden Bettlaken dazu, die die gleiche Aufteilung eines Split-Toppers tragen. 

Perfekte Abrundung beim Boxpringbett: Das Kopfteil

Um das Gesamtbild des Boxspringbettes abzurunden, braucht man ein schönes Kopfteil. Auch hier stehen unzählige Varianten zur Auswahl. Gern auch mit Stoffbezug oder mit Kunstlederausstattung. Je höher das Kopfteil ist, umso schöner sieht die Optik eures Bettes aus. Doch sollten die Raumgegebenheiten ein hohes Kopfteil nicht ermöglichen, kann man mit Hilfe der unterschiedlichen Höhen das Bett an die individuellen Wünsche und Möglichkeiten anpassen. 

Die richtigen Standfüße für's Bett

Auch bei den Füßen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es existieren die unterschiedlichsten Ausführungen, entweder aus Metal oder Holz. Auch mit der Höhe kann man hier noch etwas spielen. 
Der neueste Trend bei den Füßen von Boxspringbetten ist der sogenannte "Schwebesockel". Dabei handelt es sich um etwas zurückversetzte Füße, die den Anschein erwecken, das Bett würde über dem Boden schweben. Dieser Schwebesockel hat zusätzlich noch den Vorteil, dass man sich nicht dran stoßen kann. Eine Kleinigkeit, aber im Alltag auch sehr viel wert. 

So, jetzt wisst ihr hoffentlich genauso viel über Boxspringbetten wie ich. Früher hätte ich nie gedacht, dass es so ein faszinierendes Thema ist. Ich war immer der Meinung, ein Boxspringbett sei einfach nur ein hohes Bett mit einem Bettkasten und ganz normalem Lattenrost. Doch ich habe mich von Kollegen aus der Schlafzimmerabteilung gern eines Besseren belehren lassen und hab' mich gefreut, dieses Wissen mit euch zu teilen.


Ich hoffe, Sie hatten ebenso viel Spaß und seid nächstes Mal wieder dabei!


Bis dahin wünsch ich alles Liebe!


Eure Daniela